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Verbesserung der emotionalen Wahrnehmungs-
und Ausdrucksfähigkeit ihrer Patienten hin. Metho-
de: Vor diesem Hintergrund untersuchten wir 34
Patienten in stationärer Psychotherapie (Hauptdi-
agnose: überwiegend Depression), und 29 nach
Alter und Geschlecht gematchte, psychisch unauf-
fällige Kontrollpersonen. Veränderungen des Emo-
tionserlebens und der emotionalen Expressivität
wurden von unabhängigen Ratern anhand von Be-
ziehungsepisodeninterviews eingeschätzt. Gängi-
ge Outcome-Maße zur psychischen Belastung
(SCL 90-R, IIP-64) wurden ebenfalls im Verlauf er-
hoben. Ergebnisse: Die Therapie bewirkte deutli-
che Verbesserungen in beiden Outcome-Maßen.
Demgegenüber zeigte sich jedoch sowohl zum
Therapiebeginn als auch am Ende ein signifikant
intensiveres und variableres Emotionserleben der
Patienten im Vergleich zu den Kontrollprobanden.
Es fanden sich keine Unterschiede in der emotio-
nalen Expressivität zwischen den Gruppen. Die
theoretischen und therapiepraktischen Implikatio-
nen dieser unerwarteten Ergebnisse werden disku-
tiert.
Vergleich von stationärem und tagesklinischem
psychosomatischen Behandlungssetting
Freye T.
2
, Lindenberg T.
1
, Haase M.
2
, Frommer J.
2
1
Hochschule Magdeburg-Stendal (FH), Fachbereich An-
gewandte Humanwissenschaften, Studiengänge Rehabi-
litationspsychologie, Osterburger Straße 25, 39576
Stendal
2
Klinik für Psychosomatische Medizin, Universität Mag-
deburg
Hintergrund:Diese Studie vergleicht das stationäre
vs. tagesklinische Setting. Des Weiteren werden
Prädiktoren, wie beispielsweise frühe interperso-
nelle Veränderungen, Komorbidität mit Persönlich-
keitsstörungen sowie Variablen, die auf den The-
rapeuten zurückzuführen sind, untersucht. Metho-
de:Die hierfür verwendete Stichprobe umfasst 300
konsekutiv behandelte Patienten (150 stationär,
150 tagesklinisch). Die Symptomatischen Be-
schwerden wurden mit der SCL-90-R und die in-
terpersonellen Probleme mittels IIP-C über den
Behandlungsverlauf erhoben (Aufnahme, 4-
Wochen später, Behandlungsende). Ergebnis-
se:Vorraussichtlich wird die Datenerhebung erst
Ende des Jahres a/jointfilesconvert/268845/bgeschlossen sein. Auf der
Grundlage durchgeführter Untersuchungen ähnli-
cher Studien, werden bis zur Entlassung der Pati-
enten hohe Effektstärken sowie klinisch relevante
Verbesserungen im symptomatischen Bereich er-
wartet. Auch wird angenommen, dass die Quanti-
tät der Psychotherapievorerfahrung sowie die The-
rapeutenvariablen Einfluss auf den Therpieoutco-
me haben. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse sol-
len Aufschluss über Variablen geben, die das Out-
come von Psychotherapie sowie die Bedeutung in-
terpersonaler Veränderungen während der Thera-
pie beeinflussen. Erhofft wird weiter Patientenfak-
toren bennenen zu können, die für die in der Stu-
die vergliechenen Behandlungsformen (Tageskli-
nik vs. Station) und deren Therapieerfolg prognos-
tisch günstig sind.
Pflege psychosomatischer Patienten auf inter-
disziplinärer Station – Be- oder Entlastung für
das Pflegepersonal?
Göhler H., Zimmermann-Viehoff F., Deter H., We-
ber C.
Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie, Chari-
té Unversitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Frank-
lin, Hindenburgdamm 30, 12200 Berlin
Die Pflege stellt einen zentralen Baustein in der
Gesamtbehandlung psychosomatischer Patienten
dar. In der Abteilung für Psychosomatik Charité
CBF Berlin befinden sich die Patientenbetten auf
gemischten interdisziplinären Stationen – eine He-
rausforderung für die Pflegeteams.
Prognostische Relevanz rascher Änderungen
der Prozeßdynamik während stationärer Psy-
chotherapie für die Ergebnisqualität in der 1-
Jahres-Katamnese
Simmich T.
1
, Robitzsch A.
2
, Alisch L.
3
1
Psychosomatische Abteilung der MEDIAN-Klinik Berg-
gießhübel, Gersdorfer Str. 5, 01819 Berggießhübel
2
HU Berlin, Institut zur Qualitätsentwicklung im Bil-
dungswesen, Unter den Linden 6, 10099 Berlin
3
TU Dresden Fakultät Erziehungswissenschaften, We-
berplatz 5, 01062 Dresden
Die Nachhaltigkeit des Behandlungserfolges einer
stationären Psychotherapie im psychodynami-
schen Grundverfahren wird als Konsequenz eines
dynamischen psychischen Veränderungsprozes-
ses verstanden. Dabei sind rasche Änderungen
der Prozeßdynamik vor allem während krisenhafter
Behandlungsepisoden zu erwarten, die hier als
besonderes Konfigurationsphänomen mehrerer
krisenrelevanter Merkmalsdimensionen operatio-
nalisiert wurden. Die vorliegende Pilotstudie
schloss 54 stationäre Behandlungsverläufe ein.
Die Prozeßdynamik wurde mittels Hauptkompo-
nentenanalyse im Rahmen einer funktionalen Da-
tenanalyse der funktionalen Kovarianzstruktur FDA
[1] erkennbar. In einer vorausgegangenen Studie
war die prognostische Relevanz klinisch erfasster
krisenhafter Behandlungsepisoden für den Be-
handlungserfolg, operationalisiert als Symptom-
rückgang bei Behandlungsende gegenüber Be-
handlungsbeginn, berechnet worden. Die Annah-
me aus einzelfallorientierten Studien, wonach
strukturell stabile Patienten besser respondieren,
wenn sie während einer stationären Psychothera-
pie eine krisenhafte Behandlungsepisode durch-
laufen haben, die für sie zur Chance einer Neube-
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